Bügeleisen entkalken – lieber Essig statt Zitronensäure
Muss jedes Bügeleisen entkalkt werden
Bevor Sie sich intensiv mit der Entkalkung Ihres Bügeleisens auseinandersetzen und hierfür die Bedienungsleitung des Herstellers wälzen, werden Sie sich sicherlich fragen, ob denn ausnahmslos wirklich jedes Bügeleisen entkalkt werden muss. Im Grunde muss diese Frage mit Ja beantwortet werden, denn es ist nicht das Modell an sich entscheidend, sondern welches Wasser Sie zum Bügeln verwenden. Nutzen Sie Leitungswasser, kann sich in dem Bügeleisen Kalk ansammeln und dieser muss wiederum entfernt werden. Greifen Sie stattdessen auf destilliertes Wasser zurück, können Sie sich die Entkalkung sparen.
» Mehr InformationenHinweis: Durch ein spezielles Verfahren werden mineralische Bestandteile beim destillierten Wasser aus dem Wasser gelöst. Es enthält also keinen Kalk mehr und dadurch ist eine Entkalkung überflüssig.
Vielleicht sind Sie auch stolzer Besitzer eines modernen Dampfbügeleisens mit Filter. Der Filter wird in die Geräte integriert, um Kalk und Schmutz aus dem Wasser zu lösen. Das Risiko von Kalkablagerungen soll damit in erster Linie deutlich minimiert werden. Stets erfolgreich sind Sie damit aber nicht. Auch wenn die Filter an sich einen guten Job machen, müssen Sie damit rechnen, dass nicht der komplette Kalk gesammelt wird. Es bleiben also immer Reste zurück. Diese werden Sie nur los, wenn Sie das Bügeleisen entkalken.
Wie oft Sie ein Bügeleisen entkalken müssen, hängt übrigens von allerhand verschiedenen Faktoren ab. Warten Sie aber nicht zu lange, denn Kalk kann Leitungen und Dichtungen porös machen, sodass hier Löcher und Risse entstehen. Im Idealfall entkalken Sie Ihr Bügeleisen bei normalem Gebrauch alle zwei bis drei Monate. Ist Ihr Leitungswasser extrem kalkhaltig, kann es auch erforderlich sind, dass Sie einmal monatlich eine Entkalkung vornehmen.
TIPP: Die Entkalkung schont das Gerät und trägt erheblich zu einer längeren Lebensdauer bei.
Warten Sie zu lange mit der Entkalkung, sehen Sie das am besten auf Ihrer Wäsche. Das Bügeleisen beginnt irgendwann, die Kalkreste abzusondern. Dadurch entstehen auf der Wäsche weiße Flecken und Ränder. Teilweise wird über die Bügelsohle Kalk auch in Form von Krumen abgegeben. Soweit sollten Sie es aber nicht kommen lassen, denn Kalk wird vom Bügeleisen nur dann abgegeben, wenn die Ablagerungen bereits in großer Menge vorhanden sind.
Hausmittel sind eine beliebte Wahl
Meistens werden die Bügeleisen mit einem Hausmittel entkalkt. Hausmittel sind nicht nur permanent verfügbar, sondern sie sind auch extrem günstig. Außerdem schaden Sie der Umwelt nicht. Wir zeigen Ihnen in der folgenden Tabelle noch einmal die gängigen Vor- und Nachteile:
» Mehr Informationen- sanft zur Umwelt
- stets verfügbar
- einfache Anwendung
- zuverlässige und schnelle Entkalkung
- keine Gefahr für den Anwender
- nicht alle Hausmittel für Bügeleisen geeignet
- teilweise sehr strenger Geruch
Klassische Hausmittel, die für die Entkalkung eingesetzt werden, sind Essig und Zitronensäure. Die beiden Hausmittel lösen Kalk zuverlässig. Doch gerade bei Zitronensäure sollten Sie vorsichtig sein. Zitronensäure ist für die Entkalkung Ihres Bügeleisens eher ungeeignet. Greifen Sie stattdessen lieber auf Essig zurück. Essig ist zuverlässig und außerdem günstig. Es reichen schon kleine Mengen der Essenz für ein gutes Ergebnis aus.
TIPP: Essig sollten Sie für Ihr Bügeleisen allerdings nur verwenden, wenn Sie keinen Garantieanspruch mehr haben. Die meisten Hersteller verweisen darauf, dass die Verwendung von Essig als Entkalker jede Form von Garantieansprüchen aushebelt.
Essig ist eine aggressive Essenz, die im Bügeleiseninneren Leitungen angreifen kann. Das gilt insbesondere für Dichtungen, die relativ empfindlich sind. Die Entkalkung an sich ist mit dem Essig relativ einfach. Zunächst müssen Sie Wasserreste aus dem Tank des Bügeleisens entfernen. Nun müssen Sie Ihren persönlichen Entkalker mischen. Gehen Sie hier wie folgt vor:
Hinweis! Mischen Sie den Entkalker immer 1:1. Sie ergänzen also 100 ml Leitungswasser um 100 ml Essigessenz. Sie müssen hier keinen besonderen Essig verwenden.
Nun füllen Sie Ihren Entkalker in den Wassertank des Bügeleisens. Achten Sie dabei darauf, dass Sie sich an die angegebenen Mindest- und Maximalmengen halten, um die Betriebsweise Ihres Bügeleisens nicht zu beeinträchtigen. Wichtig ist, dass der Entkalker erhitzt wird, damit er seine Wirkung auch entfalten kann. Sie stellen also Ihr Bügeleisen auf Stufe 3. Hierbei handelt es sich meistens um die höchste Stufe.
Damit der Essig auch wirklich überall hingelangt, drücken Sie die Taste für Sprüh- und Dampfstöße mehrmals hintereinander. Auf diesem Weg gelangt die Flüssigkeit in die Dampfkanäle. Anschließend können Sie Ihr Bügeleisen wieder abschalten und vom Strom nehmen. Der Essig braucht jedoch eine Weile, bis er seine Wirkung vollständig entfaltet hat. Empfehlenswert ist eine Einwirkzeit von 15 Minuten.
Schalten Sie nun das Bügeleisen wieder auf der dritten Stufe ein und warten Sie, bis dieses richtig heiß ist. Es folgen wieder einige Dampfstöße. Wenn die Entkalkung funktioniert hat, gelangen über die Dampfstöße nun auch Kalk und Schmutz aus dem Bügeleisen. Legen Sie am besten ein Handtuch darunter. Sie müssen solange Dampfstöße tätigen, bis keine Ablagerungen mehr abgegeben werden. Danach ist die Entkalkung abgeschlossen.
Essig hat einen beißenden Geruch, der auch nach der Entkalkung vorhanden sein kann. Häufig bleiben nämliche winzige Reste im Wassertank zurück. Deswegen gilt: Spülen Sie den Wassertank gründlich aus. Im Anschluss können Sie wieder Wasser einfüllen. Um die letzten Reste von Schmutz und Kalk von der Bügelsohle zu entfernen, müssen Sie diese abwischen. Ein feuchtes Tuch ist hierfür die richtige Wahl. Greifen Sie am besten auf ein Mikrofasertuch zurück. Es verhindert, dass die Bügelsohle zerkratzt. Sie müssen die Fläche dann aber auch noch trocken wischen.
Essig oder Essigessenz? |
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Im Volksmund werden Essig und Essigessenz gern über einen Kamm geschoren und einander gleichgesetzt. Das ist allerdings nicht der Fall. In der Essigessenz sind die Essigbestandteile viel höher dosiert, wodurch sie noch aggressiver ist. Sie müssen das Mischverhältnis deswegen anpassen. Verwenden Sie Essigessenz, geben Sie auf ein Glas Wasser höchstens 2 Esslöffel der Essenz. |
Warum ist Zitronensäure nicht die richtige Wahl?
Bei der Suche nach einem Entkalker-Hausmittel findet sich relativ schnell die Empfehlung zu Zitronensäure. In der Tat ist Zitronensäure ebenso zuverlässig wie Essig und hat gegenüber seinem Konkurrenten noch einen deutlichen Vorteil. Sie riecht wesentlich angenehmer. Doch bei der Entkalkung des Bügeleisens gibt es mit Blick auf Zitronensäure ein großes Aber. Da das Gerät bei der Entkalkung eingeschaltet und die Flüssigkeit erhitzt werden muss, ist die Zitronensäure absolut fehl am Platz. Grundsätzlich können Sie mit diesem Hausmittel nur Kalt-Entkalkungen vornehmen. Durch das Erhitzen der Zitronensäure entsteht Calciumcitrat. Hierbei handelt es sich um einen weißen Belag. Dieser ist extrem hart und setzt sich schließlich anstelle des Kalks in den Leitungen ab. Die Belastung für das Bügeleisen ist hier genauso hoch und die Lebensdauer kann dadurch beachtlich beeinträchtigt werden.
» Mehr InformationenVerwenden Sie einen Entkalker
Wenn Sie Essig aufgrund des Geruchs ablehnen, ist es empfehlenswert, wenn Sie auf einen richtigen Entkalker zurückgreifen. Diesen gibt es in den meisten Drogerien und Supermärkten. Der Entkalker setzt sich aus verschiedenen chemischen Zusätzen zusammen, die im Grunde die gleiche Wirkung haben wie der Essig. Sie lösen den Kalk und sorgen dafür, dass dieser durch die Dampfstöße abtransportiert werden kann.
» Mehr InformationenDie Kosten für einen solchen Entkalker sind sehr unterschiedlich. Es gibt sowohl flüssige Entkalker als auch Pulver, die zur Entkalkung eingesetzt werden müssen. Greifen Sie auf ein Pulver zurück, müssen Sie dieses meistens erst im Wasser auflösen, sodass dieses auch wirklich überall hingelangt. Verwenden Sie einen professionellen Entkalker, sollten Sie unbedingt die Empfehlungen der Hersteller lesen. Diese geben in der Regel Mengenangaben vor, an die Sie sich halten müssen. Sie geben den Entkalker gemeinsam mit Wasser in den Tank des Bügeleisens.
Tipp! Achten Sie beim Entkalken darauf, dass das Bügeleisen vollständig kalt ist. Seit der letzten Nutzung sollten also wenigstens 2 Stunden vergangenen sein.
Die Entkalkung an sich funktioniert hier genauso wie bei der Vorgehensweise mit dem Entkalker. Das heißt: Sie schalten das Bügeleisen zunächst auf der höchsten Stufe ein. Ist die Kontrollleuchte für den Aufheizvorgang aus und hat das Bügeleisen seine endgültige Temperatur erreicht, geben Sie mehrere Dampfstöße hintereinander ab. Dadurch kann sich der Entkalker gut in den Kanälen ausbreiten. Es gibt für jeden Entkalker eine gewisse Einwirkzeit, an die Sie sich halten müssen. Achten Sie darauf, dass diese Einwirkzeit auch beim Bügeleisen gegeben ist. Meistens beträgt Sie 15 bis höchstens 20 Minuten. Die nun folgenden Dampfstöße dienen dazu, Schmutz und Kalk wieder loszuwerden.
Bei Bügeleisen mit Kalkfiltern bzw. Anti-Kalk-Kartuschen müssen Sie in der Regel anders vorgehen. Hier müssen Sie vor allem darauf achten, dass die Filter regelmäßig gewechselt werden. Einige Geräte besitzen hierfür eine Kontrolllampe bzw. ein Hinweislicht. Signalisiert Ihnen das Bügeleisen, dass eine neue Kartusche gebraucht wird, sollten Sie diese auch möglichst zeitnah wechseln. Die meisten Kartuschen gibt es online. Entscheiden Sie sich hier für ein Set, können Sie in der Regel noch ein wenig sparen.