Geschirrspüler – wie hoch ist der Stromverbrauch?
Welcher Stromverbrauch ist normal?
Um diese Frage zu beantworten, muss erst einmal das Alter vom Geschirrspüler definiert werden: Sollte das Gerät älter als 10 Jahre sein, so könnte der Verbrauch ohne Weiteres bei 365 kWh pro Jahr liegen. Eine moderne Geschirrspülmaschine hingegen benötigt nur noch 237 kWh. Ein ziemlicher Unterschied, richtig? Doch wie errechnet sich dieser Stromverbrauch? Zugrunde gelegt werden 280 Waschgänge pro Jahr – im normalen Programm versteht sich. Hinzu kommt der eventuelle Standbybetrieb.
» Mehr InformationenNun können Sie die normalen Stromkosten Ihres Modells errechnen. Sie müssen nur die vorgenannten Daten nehmen und mit Ihrem persönlichen Strompreis multiplizieren. Sollten Sie weniger Spülgänge haben, dann reduzieren Sie den oben genannten Wert. Sie haben nur zwei Spülgänge pro Woche? Dann kommen Sie auf 180 pro Jahr. Dividieren Sie hierzu die kWh durch 280 und multiplizieren Sie diesen dann mit 180. Schon wissen Sie, wie viel Strom Sie benötigen.
Beachten Sie, dass dies nur die allgemeinen Werte sind. Wenn Sie definitiv wissen möchten, wie viel Strom Ihr Geschirrspüler verbrät, dann könnten Sie einen Stromzähler zwischen die Maschine und die Steckdose klemmen. Dieses kleine Gerät zeigt Ihnen den Verbrauch sofort an – zumindest in Watt.
Sollten Sie feststellen, dass Ihre Kosten entschieden höher sind, dann sollten Sie auf Ursachenforschung gehen. Oder einfach mal nachsehen, welche Energieeffizienzklasse Ihr Geschirrspüler hat. Denn die oben genannten Werte beziehen sich bei einem neuen Gerät auf die Energieklasse A. Haben Sie eine Maschine mit der Klasse B oder noch schlechter, so kann sich natürlich auch der Stromverbrauch erhöhen.
Anders definiert: Eine normal große Spülmaschine – ungefähr eine Breite von 60 Zentimeter – benötigt pro Spülgang 0,9 bis 1,6 kWh. Wenn Sie also nur zweimal die Woche die Maschine einschalten müssen, dann können Sie den oben genannten Wert bereits unterschreiten.
Tipp für den Neukauf: Energielabel vergleichen
Seit 2021 gibt es für Geschirrspüler neue Energielabel. Diese sollen sich einerseits an dem technischen Fortschritt orientieren, andererseits den Verbrauchern den Vergleich der Geräte zusätzlich erleichtern.
» Mehr InformationenIn der folgenden Tabelle stellen wir Ihnen das neue Energielabel detailliert vor:
Symbol | Anmerkung |
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ENERG | hierbei handelt es sich um das offizielle Logo der Energielabel |
QR-Code | Bei dem QR-Code handelt es sich um einen Link, der Sie auf die Homepage der EPREL Datenbank bringt. Dort können Sie weitere Informationen über das Gerät abrufen. |
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Skala A bis G | Energieeffizienzindex (EEI)
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Buchstabe rechts | die neue EU-Energieeffizienzklasse des Geräts |
XYZ in kWh/ 100 | dieser Wert sagt aus, wie viele Kilowattstunden der Geschirrspüler pro 100 Betriebsvorgängen mit dem Eco-Programm verbraucht |
Gläser und Teller | dieses Symbol gibt Auskunft über die Nennkapazität des eco-Programms in Maßgedecken |
Wasserhahn | Wasserverbrauch des eco-Programms pro Programmdurchlauf |
Uhr | Dauer des eco-Programms |
Lautsprecher | Lautstärke (in dB) und Geräuschemissionsklasse (Klassen A bis D) |
Welche Situationen führen zu einem hohen Stromverbrauch?
Natürlich gibt es immer Möglichkeiten, den Verbrauch zu reduzieren. Jetzt möchten wir Ihnen einmal zeigen, was zu einem erhöhten Verbrauch führt:
» Mehr InformationenKriterium | Hinweise |
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Standbybetrieb | Moderne Maschinen schalten automatisch ab, um Strom zu sparen. Falls dies bei Ihnen nicht der Fall ist, dann die Maschine separat ausschalten |
Richtig schlichten | Jeder Spülgang kostet Strom. Daher ist es wichtig, die Maschinen immer komplett zu befüllen. Je mehr hineinpasst, umso weniger Spülgänge werden pro Jahr benötigt. Zudem sollten die schmutzigen Pfannen, Töpfe und Auflaufformen immer unten eingelegt werden |
Standardprogramm | Normale Programme brauchen immer mehr Strom als Öko-Programme |
Temperatur | Falls möglich, immer das Programm mit einer niedrigen Temperatur wählen. Denn das Vorheizen vom Wasser benötigt den meisten Strom |
Kurzzeitprogramm | Entgegen der allgemeinen Meinung benötigen Langzeitprogramme weniger Strom als kurze Programme |
Wie lassen sich die Stromkosten reduzieren?
Den größten Spareffekt erreichen Sie, wenn Sie einen günstigen Nachtstrom haben. In diesem Fall können Sie die Maschine über Nacht laufen lassen oder wenn möglich, sogar per Zeitschaltuhr nachts starten lassen. Allerdings sollte sich in diesem Fall kein Nachbar darüber beschweren dürfen. Schließlich ist ein Geschirrspüler nicht so leise wie man denkt.
» Mehr Informationen- Das schmutzige Geschirr etwas vor waschen, zumindest jedoch den groben Schmutz abkratzen. Denn moderne Maschinen besitzen einen Sensor, der den Verschmutzungsgrad der Maschine erkennt. Dementsprechend wird die Temperatur und der Wasserverbrauch reguliert.
- Eine ältere Maschine durch eine neuere ersetzen: Auch wenn die „alte“ Maschine eine Energieeffizienzklasse von A hat, dann könnte sich der Kauf einer neuen lohnen. Denn diese sparen nochmal Strom und zwar zwischen 20 und 40 Prozent.
- Eine breitere Maschine benötigt weniger Strom als eine kleine. Das liegt daran, dass die Maschinen mit 60 Zentimeter äußerst beliebt sind und aus diesem Grund technisch immer ausgereifter werden. Daher lohnt sich der Kauf einer größeren gegenüber einer kleineren Maschine immer.
- Falls vorhanden, sollte die Maschine an einen Warmwasseranschluss angeschlossen werden. Hierdurch verringert sich die Zeit des Aufwärmens vom Wasser.
- Die Maschine regelmäßig entkalken oder entsprechende Tabs nutzen: Sobald das Wasser zu hart ist, lagern sich die Verkalkungen an den Leitungen ab und dann erhöht sich der Stromverbrauch. An vielen Geschirrspülern lässt sich der Härtegrad vom Wasser einstellen.
- Die Maschine nur im vollen Zustand laufen lassen. Wenn die Maschine nur halb gefüllt ist, dann benötigt sie ebenso viel Strom wie eine volle beladene.
- Das Restesieb regelmäßig reinigen. Wenn dieses verstopft ist, dann wird mehr Zeit benötigt, bis das Wasser ablaufen kann – somit erhöht sich auch der Stromverbrauch.
- Ökoprogramme nutzen: Diese laufen zwar länger, aber mit einer geringeren Temperatur. Die Zeit vom Spülprogramm nimmt weniger Einfluss auf den Stromverbrauch, die Temperatur hingegen schon.
- Nicht zu Letzt benötigt auch der Standbybetrieb Strom. Daher sollten Sie diesen auch weitgehend vermeiden.
Expertentipp: Wenn Sie statt 60 Grad Celsius „nur“ 50 Grad Celsius einschalten, dann wird das Geschirr ebenso sauber, aber der Stromverbrauch verringert sich um 25 Prozent. Zudem arbeiten die Programme schneller, wodurch sich ebenfalls die Stromkosten leicht verringern. Ferner sollte die Maschine niemals halb beladen eingeschaltet werden, selbst dann, wenn der Geschirrspüler über ein entsprechendes Programm verfügt
Zusammenfassung: unsere Tipps für weniger Stromkosten – das sollten Sie beachten
- eine Spülmaschine benötigt durchschnittlich 100 Euro Strom pro Jahr – moderne Maschinen können durchaus weniger verbrauchen
- der in der Betriebsanleitung angegebene Wert bezieht sich auf 280 Spülgänge pro Jahr, bei 60 oder 65 Grad Celsius und einer vollen Ladung
- Normalprogramme benötigen mehr Strom als Eco- oder Sparprogramme
- der Geschirrspüler verbraucht pro Spülgang immer gleich viel Strom – unabhängig von der Füllmenge. Daher die Maschine immer voll laden. Die sogenannten Halbladeprogramme brauchen nur 25 Prozent weniger Strom
- richtiges Stapeln reduziert ebenfalls den Stromverbrauch: Schmutziges Geschirr nach unten, sauberes nach oben
- Standby nicht benutzen, sondern immer komplett ausschalten
- niemals das Trocknungsprogamm benutzen, sondern die Türe öffnen
- unterschiedlicher Verschmutzungsgrad vom Geschirr kann die Kosten erhöhen, wenn die Maschine ein Automatikprogramm besitzt. Denn damit wird immer die höchst nötige Temperatur gewählt
- kleinere, also schmälere Maschinen brauchen nicht immer weniger Strom als größere